In der Woche vor den Herbstferien fand der diesjährige Italienaustausch des 12. Jahrgangs statt. Zusammen mit unseren Italienischlehrerinnen Frau Gurries und Frau Schäferhenrich sind wir 14 Schüler und Schülerinnen bereits am frühen Morgen zu unserer Partnerschule, dem IIS Pietro Scalcerle, nach Padua aufgebrochen. Dort wurden wir sehr herzlich von unseren Gastfamilien in Empfang genommen. Die folgende Woche war geprägt von vielen kulturellen Erfahrungen und unvergesslichen Erlebnissen.
Zusammen mit unseren italienischen Partnern und Partnerinnen haben wir an unserem Projekt ,,Stolpersteine- Gemeinsames Erinnern für ein besseres Morgen“ gearbeitet. Das größte dezentrale Mahnmal der Welt, initiiert vom deutschen Künstler Gunter Demnig, erinnert auch in Italien an das Schicksal von Menschen, die in der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden. Wir haben zweisprachig sowohl zu ausgewählten Biographien von betroffenen Paduanern recherchiert als auch „eigene Stolpersteine“ in Form von Plakaten erstellt. Diese waren Gegenstand einer abschließenden Präsentation im Foyer des Scalcerle und einer Diskussion mit Teilen der Schülerschaft. Moderiert von den Kurzvorträgen der einzelnen Schülergruppen haben wir uns zudem in Paduas Altstadt auf die Spur der Pietre d´inciampo (Stolpersteine) begeben, wobei die hinter den Steinen stehenden Schicksale uns alle sehr berührt haben. Vertieft wurden diese Eindrücke dann noch durch eine Führung zu Ghetto und Shoah in Venedig, organisiert vom IVESER- Instituto per la Storia della Resistenza e della Società Contemporanea.
Auch durften wir den Palazzo Bo erkunden, Sitz einer der ältesten und heute einer der renommiertesten Universitäten Italiens. Die Führung umfasste den Cortile Antico, den Lehrstuhl von Galileo Galilei im Saal der Vierzig, die „anatomische Küche“ und das Anatomische Theater. Hier wurden tatsächlich vor studentischem Publikum in räumlicher Enge bei stickiger Luft und schlechtem Licht die ersten Autopsien gemacht! Danach wurden wir sogar im Rathaus begrüßt und es gelang unserer italienischen Austauschlehrerin uns einen kurzen Blick in den Palazzo della Ragione (Justizpalast) zu ermöglichen, in dem – neben den beeindruckenden Fresken aus dem 15. Jahrhundert und einem Foucaultschen Pendel – gerade eine Installation Yoko Onos, der Witwe des Beatles Sängers John Lennon, zum Thema Frieden zu sehen war. Wir waren uns weitgehend einig: Kunst sind eher die Fresken… In Verona haben wir uns die Arena und den „Originalschauplatz“ von Romeo und Julia angesehen. Die Menschenmengen haben jedoch sämtliche Romantik im Keim erstickt.
Ein absolutes Highlight des Austausches war dann das Drachenbootfahren durch die Kanäle von Venedig: Es wurde zwar etwas nass, aber das haben wir gerne für diese einmaligen Eindrücke in Kauf genommen! Abschließend konnten wir noch Venedigs Bauwerke von der Dachterrasse des ,,Fondaco dei Tedeschi“ aus betrachten, der ehemaligen Niederlassung deutscher Händler am Canal Grande, heute ein Luxuskaufhaus.
Neben den vielen Ausflügen, die wir gemacht haben, war vor allem die Zeit in den Gastfamilien etwas ganz Besonderes und wir wurden äußerst liebevoll und warmherzig umsorgt. Vor allem die Klassiker der italienischen Küche, Pizza, Pasta und Gelato, waren sehr lecker. Mit einem gemeinsamen Abendessen in der Pizzeria ging eine wunderschöne Woche und ein erfolgreicher Austausch zu Ende.













