Fotovoltaik-Anlage der Bismarckschule – was/wer steckt dahinter?
2011 wurde auf dem Dach des damaligen Neubaus eine Fotovoltaikanlage errichtet. Eine Projektgruppe aus Lehrerinnen, Lehrern, Schülerinnen und Schülern und einigen Eltern hat dieses Projekt jahrelang mit großem Engagement vorbereitet. Die Fotovoltaikanlage ist ein schulischer Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz.
Die Anlage hat eine Leistung von knapp 11 kWp (Kilowatt Peak). Dies entspricht ungefähr 10% des Stromverbrauches der Bismarckschule. Der gewonnene Strom wird selbst genutzt. Zusätzlich erarbeitete eine Lehrer-Gruppe ein pädagogisches Konzept, durch das die Anlage aktiv in den Unterricht eingebunden werden kann. So kann z.B. an der Anzeigetafel im Schuleingangsbereich des Neubaus der produzierte Strom und die dadurch eingesparten Kohlenstoffdioxid-Emissionen abgelesen werden. Die Fotovoltaik-Anlage ist auch immer wieder Thema im Unterricht, sei es in Physik, in math-nat- oder WPU-Projekten oder im Seminarfach in der Oberstufe.
Die Errichtung und der Betrieb einer Fotovoltaik-Anlage ist an einer Schule besonders sinnvoll, da sich hier nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz und eine kleine finanzielle Unterstützung schulischer Projekte ergeben, sondern dem Bildungsauftrag der Schule in besonderer Weise entsprochen werden kann, indem die Schülerinnen und Schüler „fähig werden, (…) ökonomische und ökologische Zusammenhänge zu erfassen (und) für die Erhaltung der Umwelt Verantwortung zu tragen“ (§ 2 NSchG).
Offizieller Betreiber der Anlage ist der Verein zur Unterstützung von Projekten für Menschenrechte und Nachhaltigkeit an der Bismarckschule e.V. (VUP, früher Unesco-Club). Nachdem alle Kosten für den Bau der Anlage bezahlt sind (etwa im Jahr 2025), fließt die Einspeisevergütung für den produzierten Strom an den VUP. Damit werden schulische Projekte vor allem im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz unterstützt.
Bisher (2024) hat unsere Anlage bereits über 110.000 kWh Strom umweltfreundlich erzeugt und damit über 60 Tonnen Kohlenstoffdioxid-Emissionen vermieden. Damit leistet die Bismarckschule schon seit Jahren einen guten Beitrag zum Klimaschutz. Inzwischen gibt es einen weiteren Neubau an der Bismarckschule, auch dieses Dach hat nun eine Fotovoltaikanlage. Diese Solaranlage hat die Stadt in eigener Verantwortung errichtet. Wir freuen uns sehr, dass der Aufbau einer Fotovoltaik-Anlage heute „so einfach“ möglich und fast schon selbstverständlich ist, ganz anders als damals 2011.
Schüler*innen berichten vom Aufbau der Solaranlage
Es fing alles an einem Donnerstag vor den Ferien im Herbst 2011 an. 16 verlorene Schüler der Klasse 9d total motiviert (noch im Halbschlaf) in der Eingangshalle des Neubaus. Sie hatten genau ein Ziel vor den Augen: Den Photovoltaikaufbau! (Das heißt eigentlich wollten sie zwei Tage lang keinen Unterricht haben…). Nach einer kurzen Besprechung mit Herrn Hilker und zwei Angestellten von der Firma CORONA SOLAR ging es ans Schleppen von Steinen und Matten. Keine leichte Aufgabe für die erste Hälfte der Klasse: Da Dächer die lästige Angewohnheit haben, sich ganz oben auf einem Gebäude zu befinden und auch der Fahrstuhl nur bis zum zweiten Stockwerk reicht, mussten die Sachen einzeln vom zweiten ins dritte Stockwerk getragen werden.
Aber bis zu fünften Stunde schafften die Kämpfer doch eine Menge: Die Wannen, die Solarmodule, die Matten und ein Großteil der Steine waren schon oben.
Die zweite Gruppe hat sich dem Rest der Steine, die später als Beschwerung in die Wannen gelegt werden, zugewendet. Zwischendurch durften einige die Pflanzen (fälschlicherweise als „Unkraut“ bezeichnet) vom Dach ausgraben. Als alle Steine auf dem Dach waren, wurden die Wannen, auf denen später die Solarmodule befestigt werden, aufgestellt und mit den Steinen gefüllt. Nach der achten Stunde konnte auch die andere Hälfte der 9d nach Hause gehen.
Am letzten Schultag stand das Finale bevor: Die Schüler legten mit größter Vorsicht die Solarmodule auf die Wannen und fingen an die Energieerzeuger zu befestigen. Dies jedoch ergab sich als eine müheselige Arbeit, die viel Zeit, Geschick und Fingerspitzengefühl erforderte. Am Ende des Tages stand die Photovoltaikanlage praktisch (es fehlten noch kleine technische Feinheiten) fertig auf dem Neubau. Nachdem die Technikzentrale und das Treppenhaus wieder sauber und ordentlich waren, wurden die Schüler der 9d mit einem Lob von der Schulleitung, Herrn Hilker und den CORONA SOLAR-Mitarbeitern feierlich in die Ferien geschickt.
Jedoch eine kleine Moral nahm die Klasse mit in die Ferien: Nur durch Teamwork, Fleiß und viel Spaß konnten sie gemeinsam das große Projekt des Aufbaus der Solaranlage meistern.
Finanzierung der Anlage
Die Kosten für die Anlage betragen etwa 40.000€. Diese setzten sich aus verschiedenen Komponenten zusammen: Den Modulen der Anlage, dem Wechselrichter, verschiedener Elektrik-kosten und der Visualisierung. Neben einem Kredit bei der Umweltbank, der inzwischen zurückgezahlt ist, wurde die Anlage vor allem durch den Verkauf von Solarbausteinen zwischenfinanziert. Solarbausteine sind ein zinsloses Darlehen, mit denen die Investitionskosten finanziert werden, bis durch die Einspeisevergütung die Solarbausteine zurückgezahlt werden können. Zahlreiche Eltern, viele Kolleginnen und Kollegen, aber auch die SV haben sich durch den Erwerb von Solarbausteinen an dieser Finanzierung beteiligt. Nur durch diese große Unterstützung aus der Schulgemeinschaft war die Errichtung der Fotovoltaikanlage als Schulprojekt überhaupt möglich. Vielen herzlichen Dank allen (ehemaligen) Solarbaustein-Käufern! Außerdem werden wir von Sponsoren (s.u.) unterstützt.
Unterstützung durch neue Solarbausteine
Wir sind weiterhin auf neue Unterstützer angewiesen. Auch wenn der Großteil der Anlage inziwhschen abbezahlt ist, benötigen wir noch weitere zinslose Darlehen, auch, um die älteren Solarbausteine zurückzahlen zu können. Erst im Jahr 2025 bzw. 2026 wird die Einspeisevergütung ausreichen, um alle Darlehen komplett zurückzahlen zu können. Ab diesem Zeitpunkt fließen die Erträge dann komplett (nach Abzug von Kosten für Versicherung, Visualisierung, Wartung) an den Verein zur Unterstützung schulischer Projekte (VUP).
Diese Solarbausteine umfassen einen Betrag von 100,-€ und können auch jetzt noch in beliebiger Stückzahl mit einer Laufzeit von 3 Jahren erworben werden.