Wir haben das Erasmus-Plus-Angebot wahrgenommen, um an einer Fortbildung zu den Einsatzmöglichkeiten künstlicher Intelligenz im Unterricht teilzunehmen. Vor Ort in der „Teacher Academy“ angekommen, gab es erstmal ein freundliches Kennenlernen der Teilnehmenden aus verschiedensten Ländern Europas. Jede*r von uns hatte eine kulinarische Spezialität aus dem eigenen Land mitgebracht und so konnten wir Köstlichkeiten unter anderem aus Frankreich, Rumänien, Zypern, Italien, den Niederlanden, Schweden und natürlich auch aus Irland probieren.
Neben dem Erlernen neuer Tools und Methoden im Bereich der künstlichen Intelligenz im Unterricht, wie etwa das Erstellen eines kontextspezifischen Chat-Bots oder der Erstellung von 3D-Modellen abgefilmter Objekte, ging es auch ganz wesentlich um den kulturellen Austausch unter den Teilnehmenden. Unsere Dozent*innen waren echte Locals aus Dublin und Wicklow und von ihnen erfuhren wir Wichtiges und auch betroffen Machendes über die Vergangenheit und Gegenwart Irlands – einem Land dessen kulturelles Gedächtnis von Hungersnöten und politischer wie religiöser Verfolgung geprägt ist. Die kulturellen Learnings waren uns besonders wichtig, da es auch darauf ankommt, sensibel mit dem Anderen im interkulturellen Austausch umzugehen.
Zurück beim Thema KI lernten wir weiterhin etwas über die Erstellung von Arbeitsblättern für den Unterricht mithilfe automatisierter Online-Tools. Diese können dann beispielsweise die Inhalte von
YouTube-Videos oder von den Lyrics musikalischer Stücke in die Gestaltung der Fragen auf den Arbeitsblättern einbeziehen.
Natürlich haben wir auch die aufregende und diverse Hauptstadt Dublin erkundet und von vielen Seiten kennengelernt. Eines unserer Highlights war dann gegen Ende der Fortbildung die Exkursion in die Klosterruine Glendalough 40 Kilometer südlich von Dublin. Dort konnten wir das grünste Grün der „Emerald Isle“ erleben. Rings um die Ruine warteten keltische Grabsteine in einer idyllischen Umgebung auf uns direkt an einem kleinen See. Unsere Dozentin, die selbst in der Nähe aufgewachsen war, erzählte uns, dass die Mönche damals die Goldschätze des Klosters im benachbarten Wald vergraben hätten, um sie vor den regelmäßig stattfindenden Plünderungen der Wikinger zu schützen. Deshalb haben ihre Eltern sie in ihren Kindertagen dazu ermuntert, im Wald nach Gold zu suchen. Leider haben wir auf unserer kleinen Wanderung durch den Wald kein Gold gefunden, aber wir bewegten uns auf den Spuren einer spannenden Geschichte.
Delia Ensinger & Martin Rüsch